Hildur – Die Spur im Fjord

Klappentext:

Kriminalroman – Der Nr.-1-Island-Krimi, Die Hildur-Reihe (Band 1)

Einst verschwanden ihre Schwestern spurlos. Jetzt leitet Hildur Rúnarsdóttir die Einheit für vermisste Kinder in den Westfjorden, und ihr altes Trauma holt sie wieder ein

Sie surft auf den eisigen Wellen des Atlantiks, umgeben von der rauen Natur Islands, um ihren größten Schmerz zu vergessen. Was wurde aus ihren Schwestern, die seit über zwanzig Jahren vermisst werden? Diese Frage stellt sich Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir jeden Tag, wenn sie als Leiterin der Einheit für vermisste Kinder in den abgelegenen Westfjorden unterwegs ist. Doch als eine Lawine die Gegend erschüttert und darunter ein Mann mit durchtrennter Kehle auftaucht, hat Hildur es schon bald mit einer Serie von grausamen Morden zu tun, die ihr alles abverlangt. Dabei ahnt sie nicht: Auch die Suche nach ihren Schwestern hat gerade erst begonnen …

„Vorsicht Spoiler!“

Die beiden Mädchen machten sich auf dem Nachhauseweg. Als sie ihren Bus verpassten, nahmen sie den Weg in dem noch nicht freigegebenen neuen Tunnel. Sie kamen nie zu Hause an.

Gerade deswegen ging Hildur in den Polizeidienst und betreut die Abteilung für vermisste Kinder. Natürlich wird sie ebenfalls in andere Fälle hinzugezogen, denn viele Mitarbeiter hat das Revier nicht. Mit ihrem Nachbarn Freysi joggte sie öfters, aber genoss auch das Beisammensein mit ihm, ohne das es Verpflichtungen gab.

Jakob ist Polizist und macht ein Austauschpraktikum. Er unterstützt die Polizeistation, obwohl er wenig von der Sprache versteht. Mit Englisch kommt er zwar weiter, aber er möchte viel mehr von Island erfahren. Immerhin strickt er seit einiger Zeit Islandpullover, denn es hilft ihm, seinen Stress zu normalisieren. Die erste Leiche gibt Rätsel auf, die Fragen werden mit jedem Opfer größer. Und wieder ist Hildur persönlich betroffen.

Meine Meinung:

Das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht. Es hat sich gelohnt!

Die Autorin hat die Atmosphäre der Insel gut eingefangen. Die Episoden und das Geschehen bringen gut die raue Natur und die Situation der Bewohner zum Vorschein. Dabei lässt sie die Mythologie und deren Überlieferung mit einfließen.

Toughe Frauen stehen im Vordergrund. Gerade Hildur die draufgängerisch und anspornend ist, obwohl sie selbst ein Trauma bewältigen muss. Gudrun gefällt mir auch, denn sie ist so flexibel und selbstbewusst. Die Charaktere sind also gut gewählt, auch bei Jakob.

Täter und Opfer? Da möchte ich jetzt nicht so eingehen, denn sonst würde ich einiges vom Inhalt verraten. Jedenfalls sind die Gedanken vom Täter in Kursivschrift. Gesetzesbrecher gibt es auch auf einer Insel.

Es sind die Ermittlungen, die im Vordergrund stehen, aber ebenfalls die menschlichen Tragödien.

Das Geschehen lässt sich flüssig lesen und der Spannungsbogen nimmt immer mehr Fahrt auf.

Ein Minus gibt es jedenfalls, denn das gefällt mir nicht an der Geschichte. Die Geschichte beginnt mit den vermissten Mädchen, bis zum Schluss ist die Angelegenheit offen. Das müsste schon in diesem Buch bereinigt sein und nicht erst im nächsten Buch. Von mir gibt es deswegen einen Sternabzug. Was damit beginnt, müsste damit auch enden.

Ansonsten ist die Geschichte eindrucksvoll und spannend. Dramatik gibt es, ebenfalls Emotionen. Es sind die Eindrücke und Nachforschungen, welche die Geschichte lesenswert machen. Es gibt vereinzelte gewalttätige Elemente. Dieser Krimi lebt aber von den sachten Resonanzen.

Die Protagonisten sind effektiv dargestellt, ebenso die Atmosphäre der Insel. Von mir gibt es 4 Sterne für das Buch.

Fazit:

Es gibt authentische Details, plausible Charaktere und eine couragierte Ermittlung des Tatgeschehens.

4 Sterne

Verlag: Heyne Verlag

Originaltitel: Hildur

Originalverlag: WSOY

Paperback , Klappenbroschur, 368 Seiten, 13,5 x 20,6 cm, 2 s/w Abbildungen

ISBN: 978-3-453-42817-1

16,00 € (D)

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Autorin: Die Finnin Satu Rämö zog vor zwanzig Jahren für ein Auslandssemester nach Island, um isländische Kultur und Literatur zu studieren. Heute arbeitet sie als Autorin, Bloggerin und Mentorin und lebt mit ihrem isländischen Mann und ihren zwei Kindern in der Kleinstadt Ísafjörður im Nordwesten Islands. Nach zahlreichen erfolgreichen Sachbüchern, in denen sie über ihre Wahlheimat schreibt, gelang ihr mit »Hildur – Die Spur im Fjord« auf Anhieb der Durchbruch als Krimiautorin. Der Auftakt der Reihe um die außergewöhnliche Kommissarin Hildur Rúnarsdóttir begeisterte die Leser*innen in ihrer Heimat und stand wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerliste.

Übersetzung: Gabriele Schrey-Vasara wurde 1953 geboren und lebt nach einem Studium der Geschichte, Romanistik und Finnougristik in Göttingen und Helsinki nun als Übersetzerin in Helsinki. Sie übertrug Romane von Kati Hiekkapelto, Emmi Itäranta und Matti Rönkä ins Deutsche. 2008 wurde sie mit dem staatlichen finnischen Übersetzerpreis ausgezeichnet.