6 Tote

Klappentext:

Thriller – Der erste Fall für die willensstärkste Ermittlerin Neuseelands

Die-Hana-Westerman-Serie (Band 1)

Der Tod vergisst nicht

Als Polizistin in Auckland und getrennt lebende Mutter einer Teenie-Tochter, hat Hana Westerman sich angewöhnt, stets nach vorn zu blicken. Doch ihr schwierigster Fall hat gerade erst begonnen: Ein mysteriöser Tippgeber weist ihr den Weg zu einem Toten, aufgehängt in einem geheimen Raum. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Hana noch nicht, dass sie es mit dem ersten Serienkiller in der Geschichte Neuseelands zu tun hat. Doch warum hat der Täter ausgerechnet sie auf seine Fährte gelockt? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, muss Hana sich ihrer Vergangenheit stellen – und damit dem dunkelsten Kapitel ihrer Vergangenheit …

„Vorsicht Spoiler!“

Während einer Gerichtsverhandlung bekommt Hana ein Video zugeschickt. Dann gerät sie in eine Auseinandersetzung mit dem Studenten. Währenddessen wird bei einer friedlichen Demonstration ihre Tochter verhaftet. Hana steht unter Druck, der sich vergrößert, als ihr bewusst wird, dass ein Serienkiller umgeht. Jedoch ist die Verfolgung nicht einfach, denn auch ihre Vergangenheit wird davon berührt.

Kurzversion einer Geschichte, die sehr lesenswert ist, deshalb möchte ich auch nicht mehr verraten. Lest also selbst – es verlohnt sich.

____________________________________________________________________________________________________

Meine Meinung:

Der Handlungsstrang beginnt in der Kolonialzeit und wird in der Gegenwart fortgesetzt. Deswegen haftet der Geschichte auch eine gewisse Tiefgründigkeit an. Der Werdegang ist spannend und durch die Atmosphäre und Milieu authentisch. Aber das ist auch der Verdienst des Autors, der durch seine Herkunft viel Hintergrundwissen besitzt. Er hat dies auch in der Geschichte eingearbeitet und man kann die Übersetzung am Ende lesen.

Die Protagonisten sind überzeugend dargestellt. Zum Beispiel Hana. Sie ist couragiert in ihrem Beruf und passt sich der Gesellschaft an, merkt im Laufe des Falles, dass sie ihre Herkunft damit verleugnet. Ihre Tochter ist ganz anders. Ungestüm und widerstrebend sich den Zwängen der Gesellschaft anzupassen. Sie kämpft mit ihren Mitteln für Gerechtigkeit der Maori.

Ebenfalls sind die Behinderungen und Probleme der Maori plausibel offenbart. Desgleichen hat die Aufarbeitung der Kolonialzeit einen großen Einfluss auf die Geschichte.

Man kennt Neuseeland nur aus Sicht des Tourismus, welche Probleme in dem Land vorhanden sind, werden da nicht gezeigt. Es macht mich traurig, dass indigene Völker immer noch um ihre Anerkennung kämpfen müssen. Deswegen finde ich es fabelhaft, dass das Bewusstsein dessen in Büchern gestärkt wird. Lesen bildet – unwiderlegbare Worte, die sich der Autor zunutze macht. Wörter sind Waffen, die nicht töten, aber in der Welt für Aufsehen sorgen.

Dass Spagat zwischen Historie, Kultur und Thriller ist hervorragend gelungen. Dazu ist die Geschichte spannend bis zum Schluss. Auch wenn Wörter in Maori verwendet werden, kann man das Geschehen fliesend lesen. Das Cover passt hervorragend und der Titel auch.

Ich kann das Buch klar empfehlen. Die Probleme und Hindernisse der Maori sind sehr gut eingearbeitet, die Handlung ist durch seine Protagonisten lebendig und die Schauplätze sind anschaulich. Außerdem ist die Geschichte ausgezeichnet, obwohl man den Mörder kennt, verliert sie nicht an Spannung.

Von mir gibt es 5 Sterne für das Buch.

Fazit:

Gute Verknüpfung zwischen Kolonialismus und Zivilisation. Die Entwicklung des Geschehens ist spannend und reizvoll durch die faszinierende Kultur der Maori.

5 Sterne

Verlag: Heyne Verlag bei Penguin Random House Verlagsgruppe

Originaltitel: Better the Blood

Originalverlag: Simon & Schuster

Paperback , Klappenbroschur, 368 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-453-42730-3

15,00 € (D)

Autor:

Michael Bennett (Ngāti Pikiao, Ngāti Whakaue) arbeitet als preisgekrönter Regisseur, Produzent und Showrunner für Film und Fernsehen in Neuseeland (Aotearoa). »6 Tote« ist der erste Fall für Detective Senior Sergeant Hana Westerman. In seinem Thriller-Debüt verknüpft Michael Bennett seine Leidenschaft für spannende Geschichten mit Fragen von Identität und Herkunft, die eng mit dem kolonialen Erbe seiner Heimat verbunden sind. Mit seiner Partnerin und seinen drei Kindern lebt Michael Bennett in Auckland (Tāmaki Makaurau).

Übersetzung: Frank Dabrock, Martin Ruf