Stille Befreiung

Klappentext:

Mit achtzehn will Sandra unbedingt der Bevormundung durch ihr Elternhaus entfliehen. Ronnie scheint dafür genau der richtige Mann zu sein. Die Warnungen ihrer Familie schlägt sie in den Wind, realisiert aber schon kurz nach der Hochzeit, dass sie einem Blender auf den Leim gegangen ist. Erst zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter schafft sie den Absprung. Mit der Kleinen zieht Sandra als Pflegerin für die schwerstbehinderte Rebekka in deren Haus. Jedoch die Hoffnung auf ein neues Leben zerbricht, als sie dort eines nachts überfallen wird. Noch ahnt sie nicht, dass der wahre Albtraum erst begonnen hat …

„Vorsicht Spoiler!“

Als verwöhntes Mädchen hat Sandra noch keine schlechten Erfahrungen im Leben gemacht. Das ändert sich, als sie Ronnie kennenlernt. Nichts trifft so ein, wie sie es erhofft. Gut, das Sandra wenigstens die Unterstürzung der Eltern und ihrer Freundin Carina hat, denn sonst wäre sie unversorgt. Eines Tages bekommt sie die Möglichkeit als Pflegerin zu arbeiten. Die schwerstbehinderte Rebekka macht ihr es am Anfang nicht leicht, aber die Frauen können sich immer besser verständigen. Der Job würde Sandra sogar Freude bereiten, wenn Curd nicht wäre. Die Angstzustände werden immer schlimmer und Sandra bleibt keine andere Möglichkeit, als zu handeln, denn das Leben ihrer Tochter steht jetzt auf dem Spiel.

Meine Meinung:

Am Anfang fand ich das Geschehen etwas langweilig, es dümpelte so hin. Spätestens als Sandra als Pflegerin zu arbeiten begann, wurde es schon spannender. Das Geschehen steckte auf einmal voller Wendungen. Man konnte die physische Einschüchterung spüren, die die Frauen bedrohte. Die Atmosphäre änderte sich Zusehens.

Die Charaktere der Protagonisten sind zweckmäßig. Sandra machte mir einen unsympathischen Eindruck, wie kann man nur so unselbstständig und oberflächlich sein. Ronnie ist zwar eigenständig, aber vollkommend zwanglos. Er schaut nicht über den Tellerrand hinaus, dafür hat er gar keine Lust. Er ist zufrieden, so wie es ist. Klaus kann ich schlecht einschätzen. Rebekka hat es schwer, nicht nur weil sie behindert ist, sondern weil sie keine Chance hat, auf ein eigenständiges Leben. Curd ist verachtenswert. Carina ist zwar hilfsbereit, mischt sich aber auch gerne ein.

Die Thematik der Geschichte ist provokativ, denn physische Bedrohung und sexuelle Übergriffe sind ausführlich beschrieben.

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Der Spannungsbogen ist nicht gleich vorhanden, wird aber eindeutig besser. Das Geschehen ist in zwei Teilen aufgegliedert. Der Titel passt hervorragend und das Cover sieht beklemmend aus.

Jetzt muss ich Sterne vergeben und das fällt mir schon schwerer. Für den letzten Teil würde ich 4 Sterne vergeben und den ersten Teil nur 3 Sterne. Das Buch hat keine Höhengleichheit, ist zwar abgründig, aber nicht mitreißend. Deswegen gibt es 3+.

Fazit:

Die Stimmung und das Milieu sind überzeugend, leider ist der Spannungsbogen schwankend.

3+ Sterne

Leseprobe: https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Stille-Befreiung/Petra-Hammesfahr/Diana-Verlag/e600842.rhd

Verlag: Diana Verlag

ORIGINALAUSGABE

Paperback , Klappenbroschur, 432 Seiten, 13,5 x 20,6 cm

ISBN: 978-3-453-29264-2

16,00 € (D)

Autorin: Petra Hammesfahr wurde mit ihrem Longseller »Der stille Herr Genardy« einem großen Lesepublikum bekannt. Seitdem erobern ihre Spannungsromane die Bestsellerlisten, sie wurden mit Preisen ausgezeichnet und verfilmt. So ist die erfolgreiche Netflix-Serie »The Sinner« mit Bill Pullman in der Hauptrolle auf der Grundlage von »Die Sünderin« entstanden.

Link: https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd